wir haben Mimi am 23.4.2019 zu uns nach Hause gebracht … alles war vorbereitet. Zwei Katzenklos waren aufgestellt, gemütliche Kuschelecken eingerichtet, eine Treppe zusammengebaut und die Transportbox gerichtet.
Trotzdem hatte ich Respekt vor der neuen Situation. Ich hatte seit meinem 9. Lebensjahr immer Tiere, aber noch nie ein Blindes. Mimi ist ohne Augen geboren worden.
Eine der Mitarbeiterinnen hatte mir / uns zwar viel Sorge genommen, da sie aus eigenen Erfahrungen erzählt hat, aber dennoch war mir etwas mulmig.
Ich bin sooo froh, dass ich mich von ihr habe überzeugen lassen. Ein blindes Tier ist wirklich kein Problem. Das Problem ist nur im Kopf von uns Zweibeinern.
Wir hatten die Fahrt ohne Probleme geschafft und Mimi erst mal in der Box gelassen, mit offener Tür, direkt vorm Katzenklo. So war sie sicher und unser Hund konnte schon mal schnuppern.
Sie hat sich dann, ein paar Stunden später auf den Weg gemacht, die Wohnung zu erkunden. Die Treppe ratzfatz genutzt. Ihr Fressen und Wasser probiert. Alles gut.
Es gab nur ein Problem, aber ein nicht so schickes.
Die kleine Lady hatte mein Bett zum Katzenklo erkoren.
Also hab ich das Steu gewechselt … aber nee, das war kein Grund, das Bett nicht weiter zu wässern.
Ein Topper musste entsorgt werden und die Waschmaschine hatte Dauereinsatz.
Dann hatten Mimi und ich unsere Nacht.
Ich wurde wach und spürte sie neben meinem Kopf … und ja, sie pieselte. Das Kopfkissen folgte dem Topper, und ich ging erst einmal Haare waschen.
Danach habe ich mich dann zu ihr gesetzt und ihr gesagt, dass ich sie wirklich lieb habe, aber ich nicht weiß, wie lange ich noch so ruhig bleiben könnte, und sie sehr bitten würde, das Katzenklo zu nutzen.
Und, kein Witz, seit diesem „Frauengespräch“ geht Mimi auf das Katzenklo. Ich kann es immer noch nicht fassen, bin aber heilfroh.
Jetzt, wo sie sich eingewöhnt hat, ist sie ein kleines Kuschelmonster. Bürsten ist ihr Highlight. Schnurren, maunzen … einfach schön. Mit unserem Leopold läuft es immer besser. Wenn er ruhig und gelassen ist, kommen sie sich richtig nah. Und wenn Mimi ihr Becherchen Katzenmilch bekommt, lässt sie ihm immer etwas drin. Zu schön. Langsam fangen sie sogar an, etwas zu spielen. Was ich besonders nett finde, immer ohne Krallen … die sind bei Mimi die reinsten Säbel.
Alles in Allem kann ich nur sagen, es war eine gute Entscheidung, und keine Angst vor Tieren mit Handycap. UND: Dieses Tierheim ist für mich eine tolle Anlaufstelle gewesen. Die Tiere haben es dort wirklich gut. Ausserdem kann man sich auf die Aussagen der Mitarbeiter(innen) verlassen.
Auf diesem Weg ein Danke an Alle und anbei ein paar Fotos.
Kerstin H.